Open Beta für Call of Duty: WWII

Die Beta für PC läuft noch bis zum 2. Oktober 2017, wer also noch einen Blick auf das neue Call of Duty werfen möchte, genauer gesagt den Multiplayer-Part, der muss sich nun beeilen. Für alle die es noch nicht haben und lieber ein paar Zeilen darüber lesen möchten, anstatt sich direkt selbst in die Multiplayer-Schlacht zu werfen, hier also meine erste Einschätzung.

Open Beta

Über Steam läuft seit dem 29. Oktober 2017 die Open Beta zu Call of Duty: WWII. Das Spiel wurde heiß ersehnt und schon nach den ersten Stunden, in denen man die Open Beta spielen konnte, häuften sich die ersten negativen Bewertungen auf Steam.

Der Grund dafür ist mannigfaltig. Ich für meinen Teil kann die Kritik nur bedingt verstehen, handelt es sich doch zu einem großen Teil um negative Bewertungen, weil sich das Ergebnis nicht mit den schlicht zu hohen Erwartungen der Fan-Gemeinde messen kann. Das liegt sicherlich einerseits auch an dem großen Marketing-Hype um das neue Call of Duty, das sich an alte Tugenden aus Zeiten von Call of Duty 2 orientieren wollte, allem voran am Schauplatz des Zweiten Weltkrieges. Leider jedoch, und zwar wenig zu meiner Überraschung, dafür aber offenbar zur Überraschung der großen Mehrheit der Beta-Tester, bleibt Call of Duty zunächst einmal das Call of Duty, das es mittlerweile geworden ist – daran ändert auch die Rückkehr zum Zweiten Weltkrieg als Szenario nichts.

Auch dem neusten Kind der Call of Duty Familie merkt man an, dass es im Schoße der Konsole groß wurde, um dann auf den PC zu wechseln – sprich, eine Portierung von der Konsole auf den PC ist und nicht anders herum. Das allein muss nicht direkt negativ sein, auch wenn dem Umstand das sprichwörtlich bekannte ‚Geschmäckle‘ anhaftet.

All jene, die nun fürchten die Portierung wäre einmal mehr eine neue Ausgabe von Pleiten, Pech und Pannen, kann ich direkt beruhigen. Optisch und auch technisch mag zwar Call of Duty: WWII nicht so recht mit dem letzten Geniestreich aufwarten, es ist aber für eine Beta bereits eine äußerste stabile und solide Sache. Ich persönlich hatte in mittlerweile über 10 Spielstunden nicht einen Absturz und auch sonst keine Grafikprobleme und bei den meisten Problemen, die ich im Internet gelesen habe, halfen Treiberupdates für die Grafikkarte, um die Probleme aus der Welt zu schaffen.

Systemanforderungen

Die Systemanforderung von Call of Duty: WWII sind moderat: ein Intel Core i3 der dritten Generation, 8 GB RAM, eine nVidia GeForce GTX 660 oder AMD Radeon HD 7850 mit je 2 GB VRAM und 25 GB Speicherplatz auf der Festplatte. Empfohlen werden hingegen ein Intel Core i5 2400 oder AMD Ryzen 5 1600X, 12 GB RAM und eine nVidia GeForce GTX 970 oder AMD Radeon R9 390 / RX 580 mit je 6 oder 8 GB VRAM.

Mein PC ist betagt und wird angetrieben noch von einem AMD FX 8150 angetrieben, verfügt außerdem über üppige 16 GB RAM. Neuer ist nur die Grafikkarte, denn für Grafikpracht sorgt meine ASUS Strix Radeon RX 470 4G. Ich bewege mich damit also irgendwo zwischen der Mindestanforderung und der empfohlenen Konfiguration, in jedem Fall ausreichend um eine schnelle Schlacht in Call of Duty: WWII zu schlagen.

Das Spielerlebnis

Und mit schneller Schlacht beschreibe ich bereits relativ gut das Spielerlebnis von Call of Duty: WWII. Alle Modi spielen sich schnell bis sehr schnell, es bleibt wenig Zeit zum Umschauen, geschweige denn zum Verschnaufen – aber das erwartet man auch nicht, wenn man nach kurzem Briefing ins hektische Schlachtgeschehen hineingeworfen wird.

Doch jeder, der schon mal einen Shooter gespielt hat, wird sich direkt zurecht finden. Überhaupt kann das neuste Call of Duty wenig überraschen. Der neue Modus Krieg, den ich am meisten bisher gespielt habe, macht Spaß mit Genre typischer Kost a la Clear and Secure. Hier ein Munitionslager zerstören, dort eine provisorische Brücke errichten, dort ein Kommandoposten einnehmen. Krieg. Krieg bleib immer gleich. Und so erfindet eben auch Call of Duty das Rad nicht neu. Und zu einem gewissen Teil gefällt es gerade damit durchaus. Ein bisschen taktischere Gefechte hätten Call of Duty jedoch durchaus auch gut zu Gesicht gestanden, so bleibt es eben doch mehr bei der Nebenbei-Schlacht von Hobby-Bildschirm-Soldaten, die eben mal eine kleine Pause Zeit haben neben der Arbeit.

Das Gute

Fassen wir also die guten Punkte einmal zusammen: Call of Duty: WWII gefällt mit seinem leichten Einstieg, seinen schnellen und actionreichen Gefechten und dem für eine Beta Version bereits sehr stabilen Technik.

Das Negative

Auch wenn wir natürlich noch nichts zum Singleplayer-Part sagen können und offen ist, ob es hier mehr an Zeiten von Call of Duty 2 anknüpfen kann, so hinterlässt die Open Beta doch schon mal einen kleinen aber doch vorhandenen Beigeschmack. Der Port von der Konsole mag technisch gelungen sein, es bleibt aber eben eher ein Big-Mac-Menu denn ein feines Steak mit hervorragender Bratensoße und Kroketten.

Die Schlachten machen Spaß, aber gerade der Multiplayer-Part birgt zumindest für mich wenig Langzeitmotivation. Dafür sind die Schlachten zu schnell und actionreich, spaßig ja, aber eben wenig taktisch geprägt. Ein wirklich geordnetes Vorgehen als Team ist kaum nötig, um zu gewinnen und auch wenn man sich an die geschichtlichen Vorgaben hält, merkt man doch, dass es dadurch doch mehr einem der durchaus zu recht gescholtenen Teile nach Call of Duty 2 gleich, als eben diesem wunderbaren Vorgänger, an den auch ich mich gern zurück erinnere – und das eben nicht allein, weil es mit dem Szenario des Zweiten Weltkrieges eine für uns greibare Handlung erzählte, sondern weil es allgemein ein gelungener Titel war.

Das Fazit

Das Reinschauen lohnt sich. Wer Spaß an krachenden und actionreichen Shootern hat, der wird wohl auch im Multiplayer seinen Spaß mit dem neuen Call of Duty haben. Wie die Kampagne im Singleplayer und im Co-Op-Modus wird, bleibt jedoch abzuwarten. Ich bin gespannt, ob den Entwicklern hier mehr der Schulterschluss mit dem alten Kameraden Call of Duty 2 gelingt.

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Published by

Pierre Böckmann

Born 1985 in Berlin, I am Software Developer, Blogger, Author, Open Source Enthusiast, openSUSE member and passionate openSUSE Leap user.