Strategiewechsel bei Blackberry

Trägt BlackBerry sein BlackBerry 10 OS zu Grabe?

Es brodelt in der Gerüchteküche

Wie Reuters aus sicheren und seriösen Quellen bei BlackBerry erfahren haben will, plant BlackBerry eine massive Umkehr in seinem Geschäftsmodell und werkelt an einem Android-Smartphone mit Tastatur.

Damit, so lauten Spekulationen, will BlackBerry dem anhaltenden Rückgang der Anteile am Smartphonemarkt entgegenwirken. BlackBerry würde damit den Touch-Screen-dominierten Androidmarkt mit einem Gerät nach BlackBerry-Konzept erweitern und will sich dabei wohl mit der Portierung von Features aus dem hauseigenen BlackBerry 10 OS auf Android weiter von der Konkurrenz abheben.

Gefahren des Strategiewechsels

Ein solch massiver Strategiewechsel birgt natürlich massive Gefahren.

Nicht nur, dass BlackBerry damit wohl eine Chancenlosigkeit des eigenen OS am Markt bestätigen würde und vermutlich dem eigenen Betriebssystem den Todesstoß versetzen würde, sondern auch mit der Adaption der eigenen Konzepte auf Android die Gefahr in Kauf nähme, geringe oder gar keine Abnehmer für diese Produkte zu finden, oder aber vorher bereits an Android selbst zu scheitern, da dies - anders als das hauseigene BlackBerry 10 OS - nicht auf die besonderen Konzepte zugeschnitten ist.

Chancen des Strategiewechsels

Auf der anderen Seite bleibt natürlich auch die Chance am Markt erhalten zu bleiben, an dessen Rand BlackBerry mit seinem hauseigenen Smartphone-Betriebssystem Gefahr läuft, wie schon HP mit WebOS, am eigenen Nieschendasein zu scheitern.

BlackBerry könnte profitieren von der Etabliertheit von Android auf der einen und den eigenen ganz besonderen Konzepten auf der anderen Seite, wenn es gelingt tatsächlich mit der Verschmelzung der Vorzüge beider Welten den Markt und die Marke neu zu beleben und so auch zusätzliches Interesse für die eigenen Produkte zu wecken.

Hinzu kommt, dass man Kosten für die Entwicklung eines komplett eigenen Betriebssystems einsparen kann. Angesichts guter, aber nicht berauschende Verkäufe der aktuellen Produktlinien durchaus ein nicht zu vernachlässigendes Argument.

Besonders profitieren könnte BlackBerry aber vor allem dann, wenn Sie BlackBerry OS 10 nicht aufgäben, sondern zwei Produktlinien etablieren würden, eine mit Geräte auf BlackBerry 10 OS-Basis für Businesskunden und eine weitere mit Geräte auf Android-Basis für den Konsumentenmarkt, die jeweils den Bedürftnissen der entsprechenden Kunden besser gerecht würde.

Der Markt im Wandel

Nach Nokia und Palm wäre BlackBerry damit die nächste ehemalige Branchengröße, die vormals führend war, nun aber dem Wandel des Marktes zum Opfer fällt - oder zumindest Teile seiner Identität opfern muss, um (hoffentlich) zu überleben.

Ich persönlich bin seit März Besitzer des BlackBerry Passport, schon lange Fan von BlackBerry und nach dem Ende des webOS, welches zuvor mein persönlicher Favorit war, wäre das Ende von BlackBerry 10 OS nun auch das Ende meines neuen Favoriten.

In diesem Sinne wünsche ich BlackBerry viel Erfolg, welchen Weg auch immer sie einschlagen werden, hoffe aber auf eine Zukunft von BlackBerry und deren hauseigenem System.

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Published by

Pierre Böckmann

Born 1985 in Berlin, I am Software Developer, Blogger, Author, Open Source Enthusiast, openSUSE member and passionate openSUSE Leap user.